Fremdgehen – Fremdgegangen – Beratung für Paare in Berlin
In Berlin biete ich Ihnen Paarberatung und Einzelberatung zum Thema Fremdgehen und Paarbeziehung an. Eingeladen sind Partner*innen und Paare, die angesichts von Untreue, Fremdgehen, Seitensprüngen und Affären über Ihre Paarbeziehung nachdenken möchten.
Nachfolgend möchte ich zunächst ausgewählte Gedanken zu Fremdgehen teilen. Dabei sollen insbesondere Überlegungen zu Dynamiken in einer Paarbeziehung eine Rolle spielen. Was steht also in der Beziehung eines Paare im Zusammenhang mit dem Fremdgehen eines Partners, einer Partnerin?
Der Einfachheit halber greife ich in diesem Beitrag auf gängige Begriffe wie „treu“ oder „untreu“ zurück. Zudem auf das Wort „betrügen“ und auf schließlich auf die Bezeichnung „Affäre“. Eine moralische Wertung ist damit nicht beabsichtigt.
Fremdgehen als Zerreißprobe für eine Paarbeziehung
Fremdgehen stellt die Beziehung eines Paares vor die Zerreißprobe. Partner*Innen machen daher vorab bereits Ankündigungen: Wenn Du fremdgehst, dann trenne ich mich! Oder: Einmal könnte ich es Dir verzeihen. Aber kein zweites Mal!
Spätestens mit der Offenlegung des Fremdgehens sehen sich Partner*Innen mit der Frage konfrontiert, wie es nun weitergeht soll. Wir haben es in dieser Lage mit einem Wirrwarr aus Enttäuschungen, heftigen Streits, Anklagen und Erklärungen zu tun. Man kann vielleicht auch noch gar nicht glauben, was da passiert ist. Schließlich kommt die Frage hinzu, ob man sich nicht doch besser trennen sollte.
Fremdgehen – Verlorenes Vertrauen in Partner*In und Paarbeziehung
Fremdgehen bedeutet in der Regel, dass ein(e) Partner*In emotional und/oder sexuell einer anderen Person Sex hatte, geflirtet hat und vielleicht auch Gefühle entwickelt hatte. Er oder sie ist somit untreu geworden. Die Untreue bezieht sich dabei auf die Verletzung der Ausschließlichkeit der Paarbeziehung. Dies kann in einem einzigen Akt, als Seitensprung, geschehen sein, oder auch über längere Zeit in Form einer intimen Nebenbeziehung. Immer wieder berichten untreu gewordenen Partner davon, dass sie mehrere Jahre eine Affäre geheim halten konnten. Dies wiegt für den treu gebliebenen Partner oft besonders schwer.
Meist ist bei einem derart ausgedehnten Fremdgehen überdies die Tatsache schwerwiegender, die/den Partner*In angelogen und ihr/ihm alles verheimlicht zu haben. Das ist dann eigentlich Gravierendere. Erst dann folgt die Tatsache, überhaupt fremdgegangen zu sein. Beobachtungsgemäß ist es folglich für die oder den Betrogenen schwer, Vertrauen zurückzugewinnen. Wieder an die Aufrichtigkeit und Offenheit des des oder der Anderen zu glauben ist hier nicht leicht. Aber auch in die Stabilität einer in Zukunft exklusiven und tragfähigen Beziehung miteinander zu glauben, es auch zuzulassen, ist eine große Herausforderungen.
Die Enttäuschung ist also oft besonders groß, angelogen worden zu sein. Da habe ich Liebe gegeben und gleichzeitig eigentlich nur einen Gesichtsverlust erlitten: denn die oder der Andere wusste ja die ganze Zeit Bescheid. Wir haben es also mit einem Zusammenspiel aus empfundener Scham, Erniedrigung und Abwertung zu tun.
Fremdgehen und die Salamitaktik
Außerdem schwerwiegend für den betrogenen Partner ist, wenn ein Partner dann nicht offen zugibt und mitteilt, was vorgefallen ist, sondern scheibchenweise, in Salamitaktik, die Wahrheit ans Tageslicht befördert. Es soll nicht unbedingt darum gehen, sich in schwer verdaulichen Details zu verlieren. Ich lade aber ein, eine bereitwillige Offenheit zur Aufklärung zu zeigen, anstatt durch langsames und kaskadenhaftes Offenbaren weiteres Porzellan zu zerschlagen.
Fremdgehen bei Frauen und Männern
Manchmal wird Fremdgehen wie folgt unterschieden: Während für Frauen die emotionale Untreue des Mannes schwerer wiege, als die sexuelle, gelte die aus Sicht der Männer gerade umgekehrt. Dennoch möchte ich mich an dieser Stelle vor Verallgemeinerungen und geschlechterspezifischen Zuweisungen hüten. Entscheidend ist für mich, ob die beiden Partner/-innen selbst, diesen Unterscheidungen eine Bedeutung beimessen, oder vielmehr auch nicht. In einer Paarberatung möchte ich vielmehr neutral von Außen beobachten und auch erfragen, welche Folgen ein Fremdgehen auf die Paarbeziehung hat. Bringen Partner/-innen ihre Erklärungen für den Fremdgeh-Konflikt mit ein, möchte ich diese aufgreifen.
Fremdgehen während der Schwangerschaft der Partnerin
Als besonders gravierend wird das Fremdgehen des Mannes angesehen und empfunden, wenn dies in der Phase der Schwangerschaft der Partnerin geschieht. Für manche Frau ist die Zeit, in der ein Kind im Mutterleib heranwächst ohnehin ein herausfordernder Ausnahmezustand. Da gibt es eine ungeheure Vorfreude auf das Kind. Zudem wird vielleicht eine neue Qualität für die Paarbeziehung ersehnt, die nun durch das Familie-Sein erweitert ist. Das Interesse und die Bewunderung gehört nun dem heranwachsenden Kind und de Mutter-Sein.
Männer hingegen berichten mitunter, mit der gesamten Schwangerschaftszeit überfordert gewesen zu sein. Schließlich gibt es ja tatsächlich auch so etwas wie ein Konkurrenzverhalten zur intimen Beziehung zwischen Mutter und Kind. Während zuvor ausreichend Zeit für Zweisamkeit und romantische Liebe war, ist nun ein neuer Beziehungsabschnitt angebrochen. Viele Veränderungen und neue Verpflichtungen stehen an. Jedes Paar ist daher eingeladen, dies zuvor zu bedenken und zu besprechen.
Fremdgehen in offener Beziehung – Fremdgehen durch Regelübertretung
Auch in einer offenen Beziehung kann es Fremdgehen geben, nämlich immer dann, wenn gemeinsam vereinbarte Regeln missachtet werden. Partner, die miteinander in einer offenen Beziehung leben, verabreden vorab, welche Grenzen sie sich, im emotionalen und sexuellen Umgang mit anderen Menschen setzen wollen. Ähnlich gilt dies für die Einrichtung polyamorer Beziehungsgeflechte mit Primär-, Sekundär-, Terziärpartnern.
Fremdgehen in konflikthafter Paarbeziehung
In meiner Arbeit mit Paaren zeigt sich manchmal, dass beide Partner im Laufe ihrer Beziehungsgeschichte intensiv und häufig in Auseinandersetzungen und Streit geraten sind. Es handelt sich hierbei um eine Spirale an eskalierenden Aktivitäten: Eine Aktion bedingt eine Gegenreaktion, dies führt zu einer erneuten stärkeren Aktion und einer intensivierten Abwehr. Dieses Spiel lässt sich möglicherweise bis zur Trennung weiterführen.
Fremdgehen als Teil einer Auseinandersetzung
Manchmal war auch das Fremdgehen Teil dieses Streitkreislaufs. Es herrscht ausgesprochen oder unausgesprochen eine gewisse Unzufriedenheit mit der Beziehung oder dem Partner, die nicht nur einfach kompensiert wird, sondern durch das starke Signal „Ich gehe fremd und hole mir das, was ich hier nicht bekomme, woanders!“ des Fremdgehens bekundet wird. Fremdgehen ist also hier ein Warn- oder Hilferuf an den Partner; verbunden ist damit die Hoffnung, den Paartanz nun endlich beenden zu können. „Jetzt muss er doch merken, dass mir etwas fehlt!? Jetzt muss er es doch wahrhaben…“
Gleichzeitig ist Fremdgehen auch eine Form der Abstrafung für eine als mangelhaft erlebte Zuwendung und Aufmerksamkeit. Hier zeigt sich, wie schwer oftmals Fremdgehen überhaupt beurteilt werden kann; für alle Beteiligten, selbst für denjenigen, der fremdgegangen ist.
Emotionale und sexuelle Mangelerfahrung in der Paarbeziehung
Zu der Unzufriedenheit mit der Beziehung gesellt sich vielleicht auch noch die Suche nach der Aufmerksamkeit des Partners. Der oder die Fremdgehende will sich wieder in das Blickfeld bringen und auf den eigenen Wert, auf die eigenen Bedürfnisse und das eigene Verlangen hinweisen. „Nimm mich endlich wahr und behandle mich in Zukunft anders!“
Insofern lässt sich also sagen, dass es durchaus jenes Fremdgehen gibt, das eben nicht einfach so ist, als habe man einfach einen Schalter umgelegt und plötzlich in einem anderen Film mitgespielt. Nicht selten lässt sich eben doch eine mehr oder weniger kausale Vorgeschichte innerhalb der Beziehung ausmachen, die durch das Fremdgehen eines Partners zerrüttet worden ist.
Fremdgehen als Teil eines Auseinanderlebens
Es ist auch denkbar, dass sich ein Paar langsam aber stetig auseinandergelebt hat, obwohl es physisch eng beieinander lebt, in der gleichen Wohnung und mit geregeltem Tagesablauf. Dennoch sind es zwei Welten, ineinander verschraubt und dennoch nicht vereint. Die Herausforderungen des Lebens in Beruf und Familie, der Alltag des Häuslichen und ein enges Zeitkorsett haben dann das innere einer Beziehung, die Ebene des Paares, bereits zerstört. Fremdgehen ist insofern die Folge, als eben Zuwendung, Sexualität und Geborgenheit dann an anderer Stelle geborgt und geliehen werden, weil die Funktion des Paar-Seins längst ausgefallen ist.
Fremdgehen als Verabschiedung aus der Paarbeziehung
Letztlich ist Fremdgehen auch ein Hinweis auf eine Wegbewegung in das „Außerhalb“ jenseits der Beziehung. Dabei kommt es hier nicht in erster Linie auf eine Definition an, also ob etwa dieses oder jenes erlaubt oder unerlaubt sei. Ein solches Sich-Wegbewegen in die Fremde hat sicherlich viele Facetten und ist Teil einer grundsätzlichen inneren Einstellung und Haltung. Möglicherweise beginnt es gedanklich. Etwa dann, wenn wir uns mit unseren Wünschen und Träumen innerhalb der Beziehung nicht mehr geborgen wissen. Oder dann, wenn wir uns von unserem Partner nicht mehr wahrgenommen fühlen.
Wenn wir den Satz „Wehret den Anfängen!“ aufgreifen, so dürfen wir uns eine Frage stellen: Inwieweit gehen wir Problemen und Wünschen innerhalb der Beziehung bereits aus dem Weg? Gleichzeitig kommt auch die Frage auf, inwiefern wir mit unseren Wünschen – oder Zweifeln – innerhalb der Beziehung willkommen sind.
Fremdgehen zur Überprüfung des eigenen Marktwerts
Manche Seitensprünge werden aber auch unternommen um den eigenen Marktwert abzuprüfen. „Was gelte ich noch in den Clubs?“, „Kann ich trotz meines Alters oder sich verändernden Aussehens, noch jemanden abbekommen?“ Aus vielleicht einfachem Flirten beim Tanzen oder mit der Arbeitskollegin und ein paar Bier wird der Ausrutscher; manchmal wird er auch bewusst in Kauf genommen und geplant.
Auch eine lange zeitliche und räumliche Distanz zum Partner kann das „Spiel mit dem Feuer“ begünstigen. Wieder andere Partner*Innen, die fremdgegangen sind, können gar nicht beschreiben, wie es dazu kommen konnte. Sie berichten daher davon, dass sie während des Seitensprungs einfach nur Sex wollten. Oder es ging ihnen möglicherweise um einen bestimmten und anderen Sex, der sich vom bisherigen Beziehungssex unterscheidet.
Die Folgen eines Seitensprungs, einer Affäre oder des Fremdgehens sind mitunter vorher nicht absehbar, insbesondere dann, wenn es in einer bestehenden Partnerschaft zum ersten Mal stattfindet. Dies bezieht sich sowohl auf den „untreuen“ Partner, als auch auf den „treuen“ Partner, wenn er vom Fremdgehen des anderen erfährt.
Fremdgehen in heimlicher Intimbeziehung (Affäre)
Eine besondere Herausforderung für meine Arbeit mit Paaren und Einzelpersonen, sehe ich in der Situation, wenn ein(e) Partner*In fremdgeht und dies auch nach Offenlegung – enttarnt oder freiwillig offengelegt – nicht beendet. Vielleicht möchte die oder der fremdgehende Partner*In eine Affäre unbedingt weiterführen. Frau oder Mann möchten hier zweigleisig fahren, ohne den oder die Partner*In aus der primären Beziehung zu verlieren. Eine Entscheidung wird hier einerseits gefordert und andererseits auch gern gemieden. Es kann sein, dass sich beide Partnerinnen des Unentschiedenen im Wettkampf sehen, sozusagen in einem großen Casting. Die Versuchung ist groß, die Entscheidung abzugeben. Dann wird darauf gewartet, ob eine der beiden Partnerinnen den Ring von selbst verlässt.
Hier lässt sich aber auch fragen, wie unvoreingenommen in dieser Situation eine Entscheidung durch den Partner sein kann, der nun zwischen einer enttäuschten und zurecht erbosten Ehefrau und einer schmeichelnden Geliebten entscheiden soll. Unvoreingenommen in jenem Sinne, dass ggf. mit einer Partnerin ein Konflikt besteht und mit der anderen eine angenehme Außenbeziehung. Hier sollte behutsam vorgegangen werden und zwar so, dass nicht als Reaktion etwa auf den Konflikt entschieden wird, sondern im Blick auf das Ganze der eigentlichen Primärbeziehung; d.h. eben auch mit Blick auf die vergangenen positiven Seiten.
Beratung für Paare und Einzelpersonen nach Fremdgehen
Einzelgespräche für einzelne Partner/innen und Paarberatung für Paare biete ich in Berlin zum Thema Fremdgehen und Untreue an. In diesem Rahmen soll es insbesondere um drei Punkte gehen:
- Blick auf die Vorgeschichte und Ursachen für das Fremdgehen (Affäre, Seitensprung)
- Strategien zur Konfliktbewältigung in der aktuellen Krise
- Frage nach Perspektiven für Fortsetzung oder Neubeginn der Paarbeziehung
In Berlin biete ich hierzu einen moderierter Gesprächsrahmen an. Etwa im Rahmen einer Kurzzeitbegleitung aus einigen wenigen Sitzungen. Wünscht ein Paar über diese Krisenintervention hinaus eine Beratung, biete ich auch eine längerfristige Begleitung an.
Paarberatung trotz Fremdgehen und Affäre?
Erfahrungsgemäß wollen „treue“ Partner, dass bei Inanspruchnahme meiner Paarberatung die Affäre beendet ist.
Manche Paare entscheiden sich für eine Zeit der Nachdenkens und der Überlegungen. Diese zeit wird als Schwebezustand verbracht. Die Affäre ist hie noch nicht beendet. Der oder dem Partner*In wird eingestanden, sich zunächst zu sammeln. Ein Ultimatum kann dieses Zeit dann limitieren. Dann muss irgendwann eine Entscheidung fallen, durch die Ehefrau, die Affäre oder den Partner, der sich zwischen zwei Frauen entscheiden muss. Solange wird die Affäre nicht beendet.
Ich begleite auch Paare, wenn ein Partner, eine Partnerin, noch eine Nebenbeziehung unterhält und dennoch beide Partner zugleich eine Paarberatung wünschen. Mir ist hier aber wichtig, dass eine Entscheidungszeit vereinbart wird. Bis zu deren Ende wird dann vom Paar eine Entscheidung zugunsten der Primärbeziehung oder der Nebenbeziehung gefällt. Bis dahin sind vereinbarte Regeln für den gemeinsamen Umgang in dieser Vorentscheidungsphase zu vereinbaren und einzuhalten.
Sie erreichen mich unter +49-1577-5337371 oder Em-Mail: kontakt@einzelundpaartherapie.de.
Beratung in Berlin bei Affäre
Trennen oder bleiben? – Beratung für Paare