Ein Mann will immer? Sexuelle Unlust bei Männern

Ein Mann will immer? Sexuelle Unlust bei Männern

Ein Mann will immer? Sexuelle Unlust bei Männern: Es gibt diesen Mythos, dass ein Mann immer will und immer kann. Keine Lust auf Sex zu haben und sexuell lustlos zu sein, ist für manche Männer ein Tabuthema. Aber auch Männer erleben für ihr Sexualleben einen Rückgang oder die Abwesenheit von Lust auf Sex. Es gibt Männer, die sich in Bezug auf sexuelle Fantasien, auf Selbstbefriedigung und / oder ihre*n Partner*in lustlos fühlen. Mitunter ist das quasi permanent so, ein anderes mal erst nach einer gewissen Zeit, wieder andere Male nur situativ und nur partner*inbezogen (keine Lust auf einen bestimmten Sex, in bestimmten Situation, mit einer*einem bestimmten Partner*in).

Abklären der Ursachen

Wichtig ist immer, eventuelle medizinische Ursachen für sexuelle Unlust ärztlicherseits abklären und behandeln zu lassen. Es ist auch abzuklären, ob eine primär zu behandelnde psychische Störung mit einem Rückgang oder der Abwesenheit von Libido und sexueller Lust assoziiert wird und hierzu Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. In der ICD-10 gibt es übrigens zudem eine eigenständige Appetenzstörung „Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen“, die in bestimmten Fällen und nach bestimmten – hier nicht genannten Kriterien – diagnostiziert werden kann.

Ein Mann will immer? Sexuelle Unlust bei Männern – Worauf habe ich keine Lust? Worauf habe ich Lust?

Stellen wir uns sexuelles Wollen als ein Vorgang des Auswählens vor, nicht als Trieb, lässt sich fragen, ob es nach Peggy Kleinplatz überhaupt so etwas wie einen „Sex worth wanting“ gibt. Gibt es einen Sex, der vom betroffenen Mann gewollt werden kann? Oder ist das zu erwartende Liebesspiel eher keine lustvoll gewolltes? Vielleicht aber gibt es auch einfach keine initiale Lust auf Sex, sondern eher eine responsive Lust beim Sex. Vielleicht erlebt man auch, dass man Sex aus nicht erotischen Motiven macht, wird dann gewahr, dass das nicht lustvoll untermauert ist – dann etwa nicht, wenn man Lust haben muss, um eine*n Partner*in zufriedenzustellen –. Zu beachten sind auch Unterschiede an Lusthaben oder sexuelle Unlust zwischen den Bereichen der Selbststimulation (Solosex) und dem Paarsex. Gibt es noch eigenständigen Sex mit sich selbst? Sexualfantasien? Und wie ist es um einen guten Zugang zum eigenen Körper, als sexuellem Körper bestellt?

Außerdem: Worauf hat man (keine) Lust? Auf die emotionale Begegnung und Intimität mit der*dem Sexualpartner*in? Auf sensorische Stimulation und erregendes Tun am Körper? Mitunter steht vielleicht hinter einer sexuellen Lustlosigkeit auch eine Strategie, ein Nicht-Funktionieren beim Sex (Erektionsprobleme, Orgasmusprobleme) zu umgehen? Oder Scham- und Schuldgefühle und negative Kognitionen zum Thema Sex stellen sich als Barriere vor die eigene Lust? Vielleicht hat man gelernt, dass man sich nicht begehrend zeigen sollte, nicht zu zudringlich und lustvoll agieren und etwas wollen sollte, weil es sündhaft oder anderweitig schlecht sei? Vielleicht hat einen auch gleichsam ein sexueller Spannungsbogen verlassen, weil ein Zauber des Beginns nicht mehr da ist, stattdessen aber Alltag und sichere Bindung in die (Sexual-) Beziehung eingekehrt sind? Uvm …

Ein Mann will immer? Sexuelle Unlust bei Männern – Sexualberatung zum Thema

In Berlin berate ich Männer in Sexualberatung / Sexualtherapie, die Fragen zu ihrem Sexualleben und zu ihrem Sexuellen Wollen haben. „Ein Mann will immer? Sexuelle Unlust bei Männern“, auch dieses Thema darf in der Sexualberatung besprochen werden. Diese Beratung findet in Einzelgesprächen statt. Es ist aber auch möglich, die*den Partner*in einzubeziehen, wenn dies gewünscht wird.

Zur Sexualberatung gehört auch, auf Angebote zur ärztlichen Abklärung sowie auf Angebote an Sexual- und Psychotherapie zu verweisen. Die vorgenannte Sexualberatung ersetzt keine ärztliche Abklärung oder Behandlung und keine Psychotherapie.

Ferdinand Krieg, Paar- und Sexualtherapeut.
Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie.
Sexualtherapie (DGfS), Systemische Therapie (SG) und Systemische Paartherapie (SIH).
Derzeit im Masterstudium „Sexologie – Sexualberatung und Sexuelle Gesundheit“ an der Hochschule Merseburg.
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