Ich bin schwul in einer heterosexuellen Beziehung
Ich bin schwul in einer heterosexuellen Beziehung
Ich bin schwul in einer heterosexuellen Beziehung: Menschen, die in einer gegengeschlechtlichen Beziehung für sich entdecken, gleichgeschlechtlich oder bisexuell orientiert zu sein, stehen Herausforderungen bevor: Zum Einen geht es womöglich darum, mehr Klarheit und Akzeptanz der eigenen sexuellen Orientierung zu gewinnen. Dies mag ein Prozess bedeuten. Sodann, zum Anderen, steht nach einem Coming-In gegebenenfalls auch ein Coming-Out der*dem Partner*in gegenüber, sowie Freund*innen und dem sozialen Umfeld gegenüber an.
Ich bin schwul in einer heterosexuellen Beziehung – Fragen
Fragen, mit denen sich Partner*innen in einer solchen oder vergleichbaren Situation stellen, sind vielleicht:
- Hat unsere Beziehung noch eine Zukunft?
- Wenn ja, wie soll unsere Partnerschaft dann ausgestaltet sein?
- Haben wir noch eine Zukunft auf sexueller Ebene? Wenn ja, in welcher Form?
- Sind wir mit einem unlösbaren Problem konfrontiert oder gibt es Lösungswege?
Ein psychischer Leidensdruck mag bei beiden Partner*innen angesichts dieses Sexual- und Beziehungskonflikts und einer möglicherweise krisenhaften Zuspitzung bestehen. Mitunter herrschen vielleicht auch Kummer, Sprachlosigkeit oder ungutes Kommunizieren und nicht zuletzt auch Verlustangst.
Heterosexualität, Bisexualität und Homosexualität
Heterosexualität, Bisexualität und Homosexualität sind normale und natürliche Formen menschlicher Sexualität und bedürfen daher keiner Behandlung. Im Gegenteil: Es wäre höchst unethisch. Zurecht ist es auch verboten. Wir dürfen uns in diesen sexuellen Orientierungen frei entfalten und haben ein Recht auf Akzeptanz. Es ist schade, dass in Herkunftsfamilien, Gesellschaft usw. immer noch stark restriktive Haltungen, dieses Recht auf freie Entfaltung infrage stellen. Das mag Einzelpersonen betreffen aber auch ein Paar, dass seine homosexuelle Partnerschaft leben möchte. Und selbst, wenn man sich etwa aufgemacht hat in eine tolerante und große Stadt, nimmt man vielleicht das mit, was man in Heimat und Elternhaus zuvor gehört hat. Selbst dann, wenn man nun eine sehr offen lebende und frei sich entfaltende Partner*in hat, bleibt vielleicht der ein oder andere Gedanke, das ein oder andere Gefühl, dass man doch schon einmal auf Ablehnung und auf eine Verurteilung gestoßen ist.
Etwa anderes ist jedoch der Beziehungs- und Paarkonflikt und die vielen Fragen, die vielleicht entstehen, wenn man sich und die*den Partner*in noch einmal, sexuell ganz neu, und auch in der sexuellen Identität neu, entdecken lernt.