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Ist das normal, was ich sexuell will?

Ist das normal, was ich sexuell will?

Ist das normal, was ich sexuell will? Das ist eine wohl nicht untypische Frage in Sexualtherapien. Betroffene selbst oder Sexualpartner*innen stellen diese Frage nach der Normalität.

In Sexualtherapien nennen Menschen – nicht zuletzt numerisch betrachtet – ungewöhnliche Vorlieben und Wünsche, deviante Begehrensinhalte und ungewöhnliche Sexualpräferenzen. Dabei spielt mitunter eine Rolle, dass – oftmals auch mit Scham- und Schuldgefühlen – besetzte sexuelle Vorstellungen (Phantasien und auch gelebte Praxis) einer*einem Partner*in nicht vermittelt werden können. Es kommt hier zu einem Paarkonflikt über die Ausgestaltung des Sexuallebens. Überdies ist gegebenenfalls für Betroffene ein bestimmter Begehrensinhalt der einzige und favorisierte Stimulus für Lust und Erregung: Nur so und nur wenn das stattfindet, möchte und kann ich für mich zufriedenstellend Sex machen. Und weiter noch: Eigentlich geht es Menschen mitunter nur um diesen Inhalt, um ein bestimmtes Thema und erst zweitrangig oder gar nicht wirklich um ihre*n Sexualpartner*in.

Paarkonflikte zu sexuellen Wünschen

Aber viel niedrigschwelliger und außerhalb dieser eben genannten Thematik führt vielleicht zu einem Leidensdruck bei Betroffenen, und zu sozialen Folgen (am Arbeitsplatz, in der Paarbeziehung / Ehe), wenn eben nur so und ausschließlich so, Sex gewollt wird und werden kann. Ist das normal, was ich sexuell will, heißt auch hier nicht selten die Frage. Das gilt, zum Beispiel, wenn Sex nur nur in einer submassiv Vorgehensweisen, nur mit einem bestimmten unbelebten Objekten (Strümpfe, Schuhe, Fetischkleidung etc.) oder nur mittels einer stark eingeschränkte Form sexueller Betätigung (nur mit Verwendung von Urin oder Kot, nur in einem eng gefassten Rollenspiel und Handlungsablauf) gewollt wird. Manchmal geht es auch darum, dass Personen einzelne Körperteile ausschließlich oder im Selbsterleben im Übermaß begehren; Füße etwa. Dabei ist womöglich sowohl für die Betroffenen selbst, als auch für Beziehungs- und Sexualpartner*innen diese Engführung auf Gegenstände und Inhalte ein Herausforderung und eine Belastung.

Nicht zuletzt erschrecken Menschen vielleicht, wenn Sie ungewöhnliche Sexualfantasien haben und bei der Selbstbefriedigung oder beim Paarsex nutzen. Fantasien, die wir als einen gedanklichen Stimulus für Lust und Erregung kompetenterweise nutzen dürfen, haben vielleicht – aus der Perspektive Betroffener ungewöhnliche Inhalte –. Man fragt sich dann, wie das zu erklären sei und ob es etwas bedeute. Will ich das oder werde ich das auch in die Realität übersetzen?

Herausforderungen und Chancen bei Betroffenen und Partner*innen?

Treten besondere Sexualfantasien und deviante Wünsche in Paarbeziehungen auf, ist dies vielleicht eine Belastung für die Sexualbeziehung. Man fragt sich, ob und wie man nun überhaupt miteinander Sex haben sollte und möchte. Ob, es eine Zukunft für beide Partner*innen als sexuelles Paar geben wird, ist ebenso eine Frage. Nicht selten herrschen hierzu vielleicht auch eine herausfordernde Sprachlosigkeit, Überforderungsgefühle und eine hohe Konfliktspannung auf der Paarebene. Es geht dann auch darum, zu sortieren, einzuordnen, sich und die*den Partner*in zu verstehen und über Möglichkeiten und Grenzen als Partner*innen wertschätzend und respektvoll ins Gespräch zu kommen. Ich lade Partner*innen ein, in ihrer Beziehung über Sex und Sexualität das Gespräch zu suchen. Vielleicht besteht so Gelegenheit, sich und einander noch einmal neu annehmen- und kennenzulernen?

Ist das normal, was ich sexuell will? – Einzel- und Paargespräche zum Thema

Insofern einzelne Partner*innen ihr Thema vielleicht erst einmal für sich beleuchten, sortieren und alleine mit einem Sexualtherapeuten besprechen möchten, besteht herzliche Einladung dazu. Vielleicht strebt man eben zunächst ein vertrauliches Gespräch, bevor man die*den Partner*in ins Bild setzen und dann in die Kommunikation einbinden möchte.

Im Übrigen besteht selbstredend wohl dann kein Problem, wenn einwilligungsfähige Personen einvernehmlich Dinge tun. Zwar würde vielleicht nicht jede*r Mensch so handeln. Bei diesen Personen findet nun aber alles im Konsens und gerne statt. Hinweis: Zu Präferenzen, die sich auf nichteinwilligungsfähige Personen beziehen, biete ich übrigens keine Gespräche an und verweise auf andere Angebote weiter. 

Ferdinand Krieg
Systemischer Therapeut (SG), Paar- und Sexualtherapeut.
Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie.

Absolvent des Sexualtherapie-Curriculums der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS) und Mitglied der DGfS.
Derzeit im Masterstudium der Sexologie an der Hochschule Merseburg.

Ferdinand Krieg

Dipl.-Theologe | Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie
Weiterbildungen in Systemischer Therapie und Beratung: Systemischer Paartherapeut (SIH) | Systemischer Therapeut und Berater (SG) | Sexualtherapie (DGfS).

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