Ich möchte mich endlich trennen…
Ich möchte mich endlich trennen…
Ich möchte mich endlich trennen…, aber es fällt nicht leicht. Immerhin bedeutet es ja vielleicht einen Konflikt, wenn ich etwas anderes will und äußere, als mein Gegenüber in der Beziehung. Um eine gemeinsame Geschichte zu beenden – oder in eine andere, nicht partnerschaftliche zu überführen – wird vielleicht auch ein Wille zum Entschluss, ein Mut zur Umsetzung, manchmal auch eine günstige Gelegenheit angestrebt.
Ja, Nein, Vielleicht… Liste mit Argumenten für und gegen eine Trennung
Denn da braucht es vielleicht zunächst eine innere Abwägung zwischen der Ja und der Nein-Seite einer gedanklichen und emotionalen Liste an Argumenten. Was spricht für eine Trennung? Was spricht gegen das Verlassen? Vielleicht bemerke ich auch, dass sich diese Liste hin- und wieder angesichts von Hoffnung oder Desillusionierung verändert. Man fühlt sich gleichsam hin- und hergerissen zwischen den Positionen und Sichtweisen, die im Konflikt miteinander stehen. Zugleich aber verändert sich auch die Liste insgesamt. Schon eine Woche später etwa, ist sie anders aufgebaut, anders zusammengestellt. Und dann macht gegebenenfalls auch die Frage auf, ob man überhaupt anhand einer Liste entscheiden möchte.
Entscheidungskriterium für eine Trennung
Was ist das Entscheidungskriterium? Wonach möchte ich meine Entscheidung ausrichten? Möglichst wenig Späne beim Hobeln? Den Weg des geringsten Widerstands gehen? Warten, bis mein Gegenüber von sich aus ein Angebot zur Trennung unterbreitet? Weil ich es sozusagen herausgefordert habe, indirekt, zum Beispiel durch emotionale Kälte und inneren Rückzug oder ähnlichem Verhalten?
Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Manchmal richtet sich der Blick eher auf die Vergangenheit. Dann wird diese aus ausschlaggebend und maßgeblich fokussiert. Das was war, ist Trennungsgrund. Dann wird eher in die Gegenwart geschaut. Was hier heute und jetzt geschieht, ist doch Anlass genug für eine Trennung. Und dann gibt es da noch die Zukunftsperspektive. So und so geht es vielleicht weiter. Was da vermutlich auf mich zukommt, was ich mir da vorstelle, läßt mich Reißaus nehmen. Oder doch bleiben? Schwups ist alles wieder ambivalent. Denn da gibt es ja noch die Hoffnung. Oder ist es doch hoffnungslos?
Ich möchte mich endlich trennen…
aber was ist, wenn das dann doch, anders als heute vermutet, aus späterer Sicht, die falsche Entscheidung wäre? Auch das ist ja eine spannende Frage: man reist sozusagen in eine vermutete Zukunft. Von dort aus Blickt man in die Vergangenheit und bewertet die Entscheidung und Umsetzung der Trennung. Andere würden vielleicht sagen, dass sie es schon großartig fanden, überhaupt, wenn auch falsch entscheiden zu haben. Denn der unentschiedene Zustand war für sie schlimmer, als die falsche Entscheidung. Und dann gibt ja vielleicht noch die halbrichtigen oder die halbfalschen Entscheidungen, oder richtige und zugleich falschen Entscheidungen.
Ist es der richtige Zeitpunkt für eine Trennung?
Auch die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt mag eine Rolle bei der Entscheidungsfindung und der Umsetzung einer Trennung eine Rolle spielen. Ist es schon so weit? Sollte es noch eine Chance geben? Will ich jetzt entscheiden, oder noch etwas ausprobieren? Eine (vor-) letzte Chance geben? Und was mache ich, wenn mein(e) Partner*in gerade gar nicht bereit für eine Trennung ist, aus welchen Gründen auch immer?
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Beitrag zum Thema toxische Beziehung und negative Beziehungsmuster.